Willkommens-Team Ellerau e.V. lädt Geflüchtete ein

Wie war das Leben im Norden Deutschland vor ca. 100 Jahren? Wie wuschen die Frauen zum Beispiel Wäsche, wie trockneten sie sie? Wie bewässerten die Bauern ihre Felder in trockenen Zeiten? Wie entwässerten sie das Land? Mit welchen Spielzeugen spielten die Kinder? In welchen Häusern wohnten die Bauern damals?

Auf viele dieser Fragen fanden die Kinder und ihre Eltern Antworten. So probierten einige Mädchen, Wäsche am Waschbrett und mit einem Pömpel zu waschen. Wäscheaufhängen war lange Zeit normal, elektrische Wäschetrockner gab es erst seit Ende der 1950er Jahre.

Die Jungen interessierten sich mehr für das Technische, z.B. für die Wasserschnecke, mit deren Hilfe Wasser per Hand „hochgedreht“ wurde, sodass es in Entwässerungsgräben abfließen konnte. Beim Selbstversuch merkten die Jungen F. (13 J.), wie schwer diese Arbeit war. Später übernahmen kleine Windmühlen das Hochpumpen.

Alle Kinder freuten sich, altes Spielzeug auszuprobieren und zum Beispiel in kleinen Autos im Kreis zu fahren. Allerdings bemerkten sie auch, dass einiges – wie dieses Spielgerät – aus den alten Zeiten erhalten geblieben ist.

Die Erwachsenen wurden im Rahmen einer Führung über die Spielwelt der 50er Jahre und später umfassend informiert – wobei die kleine A., 12 Jahre, aus Syrien, anfänglich für ihre Freunde manches ins Arabische übersetzte! Alle staunten über die alte Kassenmaschine, die Presse für Bausteine etc. Wer die Informationstafeln nicht so schnell verstehen konnte, dem wurde geholfen.

„Solche Traktoren haben wir in Afrin [Syrien, d. V.] auch benutzt!“ Das Staunen war nicht gering, als einige Eltern alte, verrostete Traktoren im „Agrarium“ des Museums entdeckten. „Mit solchen Traktoren haben wir auch unsere Olivenfelder gepflügt“, erklärte Ahmad M. den Ellerauern.

Natürlich hatten alle etwas zur Stärkung mitgebracht, so dass keiner hungrig die Rückfahrt mit dem Autobus antreten musste. „Es ist schön, dass dieser Ausflug in die Vergangenheit auf so viel Interesse stieß“, freute sich Susanne Vogt, die Vorsitzende des Vereins. „Wieder einmal zeigte es sich, dass es vielen leichter fiel, miteinander ins Gespräch zu kommen.“

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